Wäre ich der Konjunktiv, hätte ich mehr Würde.

Dieser Satz ist mir auf einem Internetportal begegnet. Ich musste schallend lachen.
Warum?

Weil ich den Konjunktiv aus meiner Sprache fast völlig verbannt habe.Aber habe ich deshalb weniger „Würde“? Oh nein!
Besser, ich erlebe mich authentisch. Wie kann das sein? Wo doch unser Deutsch ohne „könnte, sollte, möchte“ so hart und disziplinarisch klingt.
Ich mache mir die Mühe, meine Intention und die Zusammenhänge zu erläutern. Ich zeige mich, begründe mein Anliegen. Mein abschließender Appell ist ebenso höflich wie glaubwürdig. Ich äußere klar was ich brauche. Was benötig wird. Was mein Anliegen ist. Meine kleine Investition in einleitenden Worten dient der Sache – ganz einfach.
Die Resonanz auf meine Art zu kommunizieren ist für mich immer wieder Positiv und bereichert meinen Alltag. Zuerst ist da ein besonderer Blickkontakt. Gefolgt von umfassende Informationen zum Warum und Wieso. Vor allem aber erfahre ich Unterstützung und Hilfe.
Also jede Menge Würde im täglichen Miteinander – ganz ohne Konjunktiv.